Artikel aus den
Stuttgarter Nachrichten
vom 30.11.2002
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Harkimo will Boschhalle bauen
Zuschuss für Schleyerhalle
Die Suche nach dem Bauherren für die Boschhalle scheint
entschieden: Nach Informationen unserer Zeitung hat der
finnische Investor Harry Harkimo das Tauziehen um die Halle
mit 16 500 Sitzplätzen gewonnen. Sein Angebot ist aber
mit finanziellen Forderungen an die Stadt verbunden.
VON MICHAEL ISENBERG
UND KONSTANTIN SCHWARZ
Am 10. Dezember will OB Wolfgang Schuster das
vorläufige Ergebnis der europaweiten Ausschreibung
präsentieren. "Dazu können wir zurzeit nichts
sagen, da wir noch in Verhandlungen stehen", sagt Schusters
Büroleiter Richard Schlechter. Nach Informationen
unserer Zeitung ist von vier Bietern nur noch einer
übrig. Der finnische Investor Harry Harkimo soll die
Halle bauen.
Ursprünglich wollte die Stadt das Vorhaben über
ihre Messegesellschaft SMK realisieren. Nachdem die
Kalkulation von 66 auf 82 Millionen Euro gestiegen war,
stoppte der Gemeinderat das Projekt und beschloss die Suche
nach einem Privatinvestor. Dieser soll die Schleyerhalle und
das Nachbarareal für je einen Euro erhalten und beide
Hallen 30 Jahre lang auf eigenes Risiko und ohne
Zuschüsse betreiben.
Entgegen dieser Vorgabe soll Harkimos Angebot jedoch einen
städtischen Zuschuss von mehreren Millionen Euro
für den Unterhalt und Umbau der Schleyerhalle vorsehen.
Die SMK setzt für den Betrieb der Schleyerhalle 360 000
Euro im Jahr an - zahlt aber 400 000 Euro Miete an die
Stadt. Außer einer neuen Lüftung (2,5 Millionen
Euro) sei die Halle baulich in Ordnung, heißt es bei
der SMK. Eine Entscheidung über Harkimos Angebot wird
wohl erst nach dem 12. April 2003 fallen, wenn fest steht,
ob Stuttgart Deutschlands Bewerber für die Olympischen
Spiele 2012 sein wird.
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